Ich fahre nun seit 21 Jahren diese Straßenbahn. Tagein, tagaus, von Wendeschleife zu
Wendeschleife. Ich sehe die Jahreszeiten kommen und gehen vor einer zugegebenermaßen
schönen Landschaft, ich sehe die Kinder älter werden, erst werden sie im Kinderwagen
geschoben, dann laufen sie an der Hand, sie fahren zur Schule, irgendwann haben sie dann ein Auto,
und ich sehe sie nicht mehr. Wie der Mann in der Sage seinen Stein immer wieder hoch rollt, so rolle ich
mein Fahrzeug immer wieder im Kreis herum. Schau, wie das sich dreht, eine Umdrehung geht in ein
paar Sekunden, die Strecke verdichtet sich zu einem Karussell, es dreht und dreht und dreht sich.
Glücklich, wer sich so ungeniert drehen darf.