Ernst Ernst Drink

Ernst


Er betrat die Bar wie jeden Tag, nickte Nick, dem Barmann, zu und setzte sich auf seinen üblichen Platz. Nick brachte ihm den ersten Drink des Tages, so wie er ihn mochte: eiskalt und mit einer dünnen Scheibe Zitrone, eine Sorte, die Ernst extra aus Timbuktu einfliegen ließ. Wird es heute wieder einen Rekord geben, Mr. Ham, fragte der Barmann. Man wird sehen, gab Ernst grummelnd zurück. Nick trollte sich. Es war ein heißer Tag. Wie neulich, als der Rekord zuletzt gebrochen wurde, dachte Nick. Aber er schwieg. Er kannte Ernst Ham schon lange und wußte, wie er ihn behandeln mußte. Ein Barmann halt.

       Ernst dachte an seine Frauen. Der Stoff machte ihn stets ein wenig sentimental. Er war ein Mann, den die Frauen liebten. Wenn dich die Männer bewundern, lieben dich auch die Frauen, dachte Ernst. Ach ja, die Frauen, seufzte er. Man kann nicht lange mit ihnen, aber ohne sie kann man schon gar nicht.

       Nach dem zwölften Drink wurde Ernst gesprächiger. Ein Mann muß trinken, was ein Mann trinken muß, ließ er den Barmann wissen. Mr. Ham, da haben Sie verdammt nochmal recht, erwiderte Nick voll Bewunderung. Ernst war ein Held. Er hatte die Aura eines Helden. Und niemand sonst konnte soviel eiskalte Limonade ín sich hineinschütten, ohne zu kotzen.

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