Der Tanz auf dem Vulkan

Wir saßen vor den Zelten auf dem Boden und unterhielten uns angeregt über unsere Eindrücke von dieser bizarren Landschaft. Dann wurde A. müde und kroch in seinen Schlafsack; um seinen Schlaf nicht zu stören, beziehungsweise um von ihm nicht belauscht zu werden, gingen wir in eine auf dem Zeltplatz gelegene Hütte. Dort waren ein paar nette Leute, es wurde erzählt und Musik gemacht. Schließlich dämmerte es, und D. und ich waren allein. Wir beschlossen, den Vulkan zu besuchen, der erst ein paar Jahre zuvor ausgebrochen war und die halbe Insel zugeschüttet hatte. Wir schlenderten gemütlich zu ihm hin, trotz der vorgerückten Stunde waren wir hellwach und besprachen tiefgehende philosophische Dinge, wie ich sie nur mit sehr wenigen Leuten je besprechen konnte. Auf dem Vulkan angekommen waren wir beide so fasziniert, daß unser Gespräch endete : überall dampfte und brodelte es, es war wie in einem Gewächshaus, und es hätte uns nicht gewundert, hätte der Mo- loch seinen riesigen Schlund aufgetan, um Feuer zu speien und uns gleichzeitig zu verschlingen. Doch er war friedlich, wir tanzten und erfreuten uns unseres Lebens, welches mir selten so bewußt war wie an jenem Tag inmitten der schwefligen Schwaden und des sehr jungen Lavagesteins, welches große Löcher aufwies.
 
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