Plötzlich stand ich auf der Straße, das heißt auf dem Bürgersteig, die
Haustür hinter mir fiel
krachend ins Schloß. Was wollte ich hier? - Ich schaute mich um: es war niemand zu sehen,
nicht einmal die unansehnliche Nachbarsfrau, die doch sonst immer auf dem Balkon steht oder
sitzt und der nichts entgeht. Aber es war ja dunkel, wahrscheinlich schlief sie. Schließlich muß
auch sie einmal schlafen. Allerdings dachte ich oft, sie würde auf dem Balkon schlafen. Das
konnte ja auch sein, ich würde sie nicht sehen ob der Dunkelheit. Indem ich durch den
Eisenbahntunnel schritt, hielt ich die Hände vor das Gesicht, da ich die Anwesenheit von
Fledermäusen fürchtete. Doch unbehelligt erreichte ich den Park. Es dämmerte nun
ein wenig, die
Kühe auf der Weide schlugen ihre Augen auf, einige erhoben sich, als ich vorbei ging und sie
grüßte. Da setzte der Chor der Vögel ein, erst einer, dann mehrere, schließlich
ganz viele, ein
phantastischer Klang, wie eine italienische Oper. Im Wald, den ich nun erreichte, ertönte eine
ähnlich intensive, aber anders gefärbte Vogelsinfonie, das Krächzen der
Raubvögel dominierte
und schüchterte die Singvögel wohl etwas ein. Am Weiher des Angelclubs saßen ein
paar Fischer
unbeweglich rauchend vor ihren Ruten. Ich lief kreuz und quer durch den Wald, frohen Mutes,
nahezu glücklich.